Mit Beginn des kommenden Schuljahres werden die Volksschulen Wald am Schoberpaß, Kalwang, Mautern und Kammern sowie die Musikmittelschule Mautern organisatorisch in einem Schulcluster vereint. Wesentliches Ziel ist die Stärkung und somit der Erhalt der einzelnen Schulstandorte unter anderem durch eine intensive Zusammenarbeit auf Basis eines gemeinsamen pädagogischen Konzeptes.

Die Ausgangssituation

Die demografische Entwicklung spiegelt sich sehr deutlich in den stetig sinkenden Schülerzahlen wider. So besuchen im laufenden Schuljahr nur knapp mehr als 200 Schüler*innen die angeführten fünf Schulen. Sowohl die Bürgermeister der eingebundenen vier Gemeinden – Mario Angerer, Karl Dobnigg, Andreas Kühberger und Marc Landl – als auch die Schulleitungen mit ihren Teams an den Schulstandorten und die Bildungsdirektion Steiermark sind sich seit Längerem bewusst, dass im Hinblick auf den Erhalt des Bildungsangebotes im Liesingtal akuter Handlungsbedarf gegeben ist.

Der Cluster als gemeinsamer Weg in die Zukunft

Nach dem Ausloten unterschiedlicher Möglichkeiten hat sich die Bildung eines Clusters im Bereich von Wald am Schoberpaß bis Kammern unter Einbindung aller fünf Schulen als vielverprechendste Lösung für alle Beteiligten herauskristallisiert. Nach vielen Vorgesprächen mit den Bürgermeistern sowie den Schulleitungen und Kollegien und nach Präsentation des Clusterkonzeptes haben im Frühjahr Gemeinderäte und Schulforum zustimmende Beschlüsse für die Einrichtung des Clusters gefasst.

Was ist ein Schulcluster?

Ein Schulcluster ist der organisatorische und pädagogische Zusammenschluss von zwei bis maximal acht Schulstandorten in geografisch benachbarter Lage unter einer gemeinsamen Leitung. Der jeweilige Schulstandort bleibt als Schule erhalten und wird durch die Zusammenarbeit im Cluster gestärkt.

Bei der Clusterbildung sind die Schulprogramme der Schulstandorte sowie die jeweiligen pädagogischen Zielsetzungen und Schwerpunkte im Sinne eines Gesamtkonzepts sinnvoll aufeinander abzustimmen.

Wie sind Schulcluster organisiert?

  • DieSchulclusterleitung übernimmt die Aufgaben der bisherigen Schulleitungen. Jeder Schulstandort hat weiterhin eine Ansprechperson (Bereichsleitung), welche die Clusterleitung an den einzelnen Standorten unterstützt

Welche Vorteile bringt ein Schulcluster?

  • Lehrerinnen und Lehrerkönnen im Schulcluster flexibel und, unter Berücksichtigung ihrer fachlichen und überfachlichen Kompetenzen, stärkengerecht eingesetzt werden.
  • Durch zusätzlichesUnterstützungspersonal im Cluster werden Lehrer*innen und bisherige Schulleiter*innen von administrativen Aufgaben entlastet, sodass sie sich wieder stärker ihren Kerntätigkeiten widmen können.
  • Die im Cluster vorhandeneInfrastruktur ( B. Schwimmbäder, Turnhallen) kann gemeinsam und effizient genutzt werden.
  • Pädagogische Projekte, Fördermaßnahmen und Ganztagsangebotekönnen im Cluster standortübergreifend organisiert werden.
  • Derpädagogische Austausch zwischen den Schulstandorten wird gestärkt. In Zusammenarbeit mit den regionalen Bildungsplayern kann ein nachhaltiges Bildungskonzept entwickelt werden, das den Bedürfnissen der Region entspricht.
  • Durch den gemeinsamen pädagogischen Rahmen wird das Übergangsmanagement an den Nahtstellen der involvierten Schulen verbessert.
  • Kleine Schulstandorte, die von der Schließung bedroht sind, können erhalten werden.

Die nächsten Schritte

In den nächsten Wochen und Monaten laufen die intensiven Vorbereitungsarbeiten auf organisatorischer und pädagogischer Ebene weiter, sodass der Schulcluster Liesingtal mit Beginn des Schuljahres 2021/22 im kommenden Herbst starten kann. Mit der Leitung des Clusters wurde von der Bildungsdirektion vorerst Mag. Judith Albrecht betraut. Vorerst deswegen, weil lauf BMBWF vorgesehen ist, dass die Clusterleitung nach zwei Jahren ausgeschrieben werden muss. Als Lehrerin für den Primarbereich und als Sonderpädagogin ist Judith Albrecht seit fast zwanzig Jahren in den Bezirken Murtal und Leoben in verschiedenen Funktionen tätig. Parallel dazu unterrichtete und forschte sie von 2016 bis 2021 an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule in Graz. Seit 2018 leitet sie äußerst erfolgreich die VS St. Stefan ob Leoben und konnte an diesem Standort viele wertvolle berufliche und auch persönliche Erfahrungen sammeln.

Als Bürgermeister liegt uns die schulische Ausbildung unserer Jugend besonders am Herzen. Deshalb sind wir überzeugt, dass die Bildung des Schulclusters „Liesingtal“ zum jetzigen Zeitpunkt der richtige Schritt ist. Auf Basis eines gemeinsamen pädagogischen Konzeptes wird die Zusammenarbeit der vier Volksschulen und der Mittelschule künftig verstärkt werden, sodass die Schüler*innen bestens auf die weitere Schullaufbahn oder den Einstieg ins Berufsleben vorbereitet werden. Alle vier Gemeinderäte und auch alle Schulforen haben sich durch überwiegend einstimmig gefasste Beschlüsse zu diesem Weg bekannt. Voller Zuversicht, dass uns mit dieser Entscheidung die Absicherung des hervorragenden Bildungsangebotes in unserer Region gelungen ist, freuen wir uns mit allen Beteiligten auf den kommenden Schulbeginn, wenn Lehrer*innen und Schüler*innen den Cluster „Liesingtal“ voller Freude mit Leben erfüllen werden.

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