Bekannter Weise wurde im Gemeindegebiet von Kammern, Nähe Gemeindegrenze Traboch, um die Bewilligung von zwei weiteren Schotterabbauten, neben einem bereits bestehenden Schotterabbau angesucht. Dies würde zu einem erheblichen Anstieg des Schwerlastverkehrs und einer Erhöhung der Feinstaub- und Lärmemissionen führen. Betroffen wären die Anwohner von Mötschendorf, Sparsbach, Liesing und der angrenzenden Siedlungsgebiete der Gemeinde Traboch. Bis heute wurde von Seiten beider Bürgermeister Karl Dobnigg (Kammern) und Joachim Lackner (Traboch) sowie der gegründeten Bürgerinitiative vehement dagegen vorgegangen.

Die Firma CEMEX Austria, mittlerweile Rohrdorfer Gruppe, hat am 14. Juli 2015 bei der Bezirkshauptmannschaft Leoben um die Genehmigung für den beabsichtigten Schotterabbau auf den Grundstücken 1195, 1198 und 1199 je KG Mötschendorf angesucht. Bis dato hat die Bezirkshauptmannschaft Leoben hier erfreulicherweise noch keine Genehmigung erteilt.

Am 13. September 2017 hat die Bezirkshauptmannschaft Leoben per Bescheid die Schottergrube von Antragsteller Huber Erdbewegung & Transport GmbH, auf den Grundstücken 1274 und 1275 je KG Mötschendorf, genehmigt. Gegen diese Entscheidung haben die Marktgemeinde Kammern im Liesingtal und die Gemeinde Traboch Beschwerde an das Landesverwaltungsgericht erhoben und den Bescheid wegen

  • Gesundheitsgefährdung und unzumutbarer Beeinträchtigungen,
  • Nichtberücksichtigung der Wiederverfüllung der bestehenden Schottergrube sowie des Vorhabens der Rohrdorfer Gruppe,
  • mangelhaftem schalltechnischen Gutachten,
  • mangelhaftem luftreinhaltetechnischen Gutachten,
  • dramatischer Belastung mit Feinstaub im Gemeindegebiet und
  • unzumutbarer Beeinträchtigung der Gewässer und Umwelt durch Altlasten
  • Realisierung in einer landwirtschaftlichen Vorrangzone

angefochten.

Hier fand am 24. September 2018 eine mündliche Verhandlung in Graz statt, wo die beiden Bürgermeister, gemeinsam mit den beiden Initiatoren der Bürgerinitiative, ihre großen Bedenken und Einwendungen nochmals bekräftigt haben.

Eine Entscheidung wird in den kommenden Wochen erwartet.

Sollte das Landesverwaltungsgericht die Bewilligung bestätigen, wird von den beiden Bürgermeistern zum Schutze der betroffenen Anrainer beabsichtigt, eine Revision beim Verwaltungsgerichtshof einbringen,

denn:

  • Die Anrainer der schon bestehenden Schottergrube mit Mischanlage haben schon jahrelang mit Staubbelastungen und den Lärm zu kämpfen!!
  • Die Wohn- und Lebensqualität der Anrainer ist schon sehr gesunken und mit der Genehmigung von weiteren Schottergruben wäre ein neuer Tiefpunkt erreicht.
  • Das Gebiet kurz nach der Zufahrt zur schon bestehenden Schottergrube war bereits als Sanierungsgebiet nach dem IG-L ausgewiesen. Hier sollte in unmittelbarer Nähe zur schon bestehenden Schottergrube auch die Schottergrube der Fa. Huber entstehen. Gleiche Zufahrt!
  • Im Übrigen befand sich nach diversen Aussagen, auch von fachlichen Experten, auf diesem Areal eine Mülldeponie!!! Die Auswirkungen bei Öffnung derselben sind nicht vorhersehbar und wurden von der Behörde und vom Landesverwaltungsgericht nicht geprüft.
  • Bei Genehmigung bestünden in einem engen Tal 3 Schottergruben in unmittelbarer Nähe zu einander.
  • Die Flächen, für welche um eine Genehmigung angesucht wurde, befinden sich nach dem Regionalen Entwicklungsprogramm in einer landwirtschaftlichen Vorrangzone!!!
  • Der Transport des abgebauten Schotters würde über die Schoberpaß-Landesstraße nach Traboch bzw. St. Michael erfolgen!
  • Hier ist von ca. 500 Fahrten (alle 3 Schottergruben) täglich auszugehen. Dies ist für die Anrainer wohl nicht zumutbar.
  • In Traboch wurden entlang der Bahnstrecke kostenintensive Lärmschutzwände zum Schutz der Anrainer errichtet. Dies wäre alles umsonst.
  • Es ist völlig unverständlich, dass hier jedes Ansuchen einzeln verhandelt wird und in den einzelnen Verfahren keine Gesamtbetrachtung erfolgt!!!

Die Bürgerinitiative, mit den beiden Initiatoren Gerhard Wohlmuther aus Kammern und Norbert Schnedhuber aus Traboch, sammelte bereits über 1200 Unterschriften gegen die Errichtung dieser Schottergruben. Großer Dank gebührt an dieser Stelle den beiden Initiatoren für ihren unermüdlichen Einsatz.

Diese Bürgerinitiative lässt sich ebenfalls noch weitere Schritte bzw. Aktionen bei einer Genehmigung offen!

Die beiden Bürgermeister kämpfen weiterhin mit aller Kraft dafür, dass weitere Abbauten nicht erfolgen, da die Bevölkerung aufgrund der örtlichen Situation schon sehr viel „ertragen muss“.

Natur und Landschaft sind aufgrund ihres eigenen Wertes und als Lebensgrundlagen des Menschen auch in Verantwortung für die künftigen Generationen, im besiedelten und unbesiedelten Bereich, besonders zu schützen.

Comments are closed.