Gemeindeübergreifend bemühen sich Bürgermeister Karl Dobnigg und Joachim Lackner um die Reaktivierung von Haltestellen.

Die kürzlich abgehaltene Informationsveranstaltung zum Verfahrensstand der geplanten Schottergruben in Kammern nützten die beiden Bürgermeister Joachim Lackner (VP) aus Traboch und Karl Dobnigg (SP) Kammern dafür, die Bevölkerung über ein weiteres Thema ins Bild zu setzen. Seit bereits geraumer Zeit machen sich die beiden Ortschefs dafür stark, dass wieder Züge an den Haltestellen in Seiz und Traboch stehen bleiben. Seit 2006 fahren die Züge bekanntlich an Seiz, Traboch und Tregelwang vorbei. Ein Umstand, der viele Bewohner des Liesingtales von der Benützung der Züge an der Hauptverbindung der Schober-Pyhrn-Achse ausschließt.

Schon im Vorjahr waren Dobnigg und Lackner gemeinsam bei Verkehrslandesrat Anton Lang um auf die Notwendigkeit der Reaktivierung dieser beiden Haltestellen hinzuweisen. „Gerade in Seiz gab es in unserer Gemeinde rege Bautätigkeiten, und es sind neue Bewohner zugezogen“, erklärt Dobnigg.

Auch der Trabocher Bürgermeister bekräftigt, dass seine Kommune eine Zuzuggemeinde sei: „Wir haben aber das Problem, dass von Freitagabend bis Montagfrüh auch kein Bus fährt“, so Lackner. Er plädiert zusätzlich zur Reaktivierung der Haltestellen auch für eine geeignete Mikromobilitätssystem. „Ich denke da beispielsweise an kleine Busse, die vom Bahnhof St. Michael aus fahren“, so Bürgermeister Lackner.

Die Forderung nach der Wiederbelebung der beiden Haltestellen könnte Erfolg haben, denn im Steiermarkpaket – ein Übereinkommen von Bund, Land und Österreichische Bundesbahnen – gibt es einen Passus, in dem es heißt: „Zur Stärkung des Eisenbahnverkehrs in der Obersteiermark und im Sinne einer Anpassung an die regionalen Entwicklungen bekräftigen die Vertragspartner ihr Interesse, die Verkehrsstationen Traboch und Seiz zu reaktiveiren.“ Die ÖBB werden diese Stationen auf ihre technische und betriebliche Realisierbarkeit überprüfen, heißt es.

„Von der ÖBB gibt es eine Aufstellung, wonach eine Haltestelle zwischen 400.000 und 500.000 Euro kosten würde. Die Gemeinde hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, das zeigt, dass es auch wesentlich kostengünstiger geht“, so Dobnigg.

Auch die Bedenken, dass man mit einem Halt drei Minuten Fahrzeit verliere, hätten Experten entkräftet. Das wären bei zwei Haltestellen bereits sechs Minuten. „Experten betonen aber, dass man diese Zeit bis zum Bahnhof Selzthal wieder aufholen könne“, erklärt Dobnigg.

Quelle: Printausgabe kleinezeitung.at / Andrea Walenta (vom 12.10.2017)

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